Hin zu den Träumen!





Das Leben als realster aller Träume
sich nicht erinnernd
an vor dem Schlaf
in Zeiträumen von Tagen, Wochen, Monaten
Jahren
gefangen
Albträume generierend
auf der Suche nach einem Ausgang
der verheißungsvoller wäre als der dunkle Schlund
Tod
gibt es wirklich ein Licht
am Ende des Tunnels?
schaut des Schlafes Bruder nur so finster
weil er im Schatten steht?
wer dachte sich diesen realsten aller Träume aus
aus dem zu erwachen
der Sturz in die Schattenwelt bedeutet?
wer träumt diesen Traum?
wer träumt mich?

und wen träume ich?



Beschwingte Worte sammeln sich zu Sätzen
wie Vögel auf einer Stange
mein Geist atmet durch sie
lenkt sie auf geheimnisvolle Weise in ein Gefäß
von Grammatik und Bedeutung
holt sie vom Himmel
spielt mit ihnen
und schreibt Gedichte
tausend Karaffen fülle ich mit Worten
wie mit Wein und Cervesa
eine ganze Galeere, beladen mit dem Trank
meines Geistes
schippert über die Weltmeere
Fremdling, komme an Bord!
zu träumen lade ich dich ein
Seite an Seite mit mir
den weiten Horizont vor Augen
das Ächzen der Planken unter den Füßen
nur das Meer schreibt schönere Gedichte
ist es nicht ein Wunder, dass wir
es befahren
seine Freiheit atmen?
wie das Meer, so sollten Gedichte sein
das Meer in einer ruhigen Sternennacht
und das Meer, wenn Himmel und Wellen im Sturm
verschmelzen
wir leben mit den Worten
und wir sterben mit den Worten
wir leben im realsten aller Träume

aber wie kann das ein Traum sein?
fragst du, frage ich mich selbst oft
zu säuerlich ist der Achselgeruch des Alltags
zu bitter schmecken Krankheit
und Verlust
zu süß die Verführung durch Macht und Glitter
schließlich
desillusioniert durch Wissenschaft und
Vermessung
sehen wir zwar den Taubendreck auf dem Gemäuer
aber vergessen die Tauben, die in die Ferne fliegen

unsere Gemüter
tanzen wie Nussschalen auf der schäumenden See
getrieben von Ängsten
und Sorgen
Ehrgeiz und Wollust
ruhelos auf dem Marktplatz des Lebens
diesem unüberschaubaren Labyrinth
wo Wünsche und Träume
ständig neu erzeugt und wieder verworfen werden
mehr als ein Leben fassen kann
eifrig zählen die Menschen
und werden selbst zu Nummern
in einem Zahlenmeer
seelenarm



Wir wandeln auf dem Scheideweg
zwischen Traum und Realität
mal schwanken wir hin zum Traum
und verlieren uns wie ein Dichter in der Seelenfülle
und mal schwanken wir
hin zur Realität
so dass wir scheinbar seelenlos funktionieren

Fremdling, komme auf meine Gedichte-Galeere
wir fahren zum Horizont
hin zu den Träumen!
dort wo die Riesen schlafen
zu deren Füßen alle Antworten der Welt
liegen
ich bin sicher, sie träumen uns
den realsten aller Träume
wahrhaftig ein "Riesentraum"!





(26.09.08)

Lymielle - 21.12.2008 15:57

philosophisch und gut. aber man könnte den text reduzieren, verdichten - würde mir besser gefallen.

bonanzaMARGOT - 21.12.2008 16:34

hi lymielle.
man kann alles verdichten. aber verdichten würde die seele des textes verändern. vielleicht mache ich dies später mal. jetzt will ich es nicht.
bonanzaMARGOT - 22.12.2008 14:11

noch was zur verdichtung, lymielle.
ich gliederte das gedicht.
die teile lassen sich auch getrennt lesen - ...
Elisabetta1 - 22.12.2008 10:48

der versuch, sich selbst nicht so wichtig zu nehmen, nicht auf jeder hochzeit tanzen zu müssen, in sich hineinzuhören, seiner
seele aber auch seinem körper mehr aufmerksamkeit zu schenken, dürfte uns dazu befähigen *richtig* zu träumen, nicht nur in der REM-phase.
ein [für mich] sehr positiver text.

bonanzaMARGOT - 22.12.2008 12:17

Danke

Elisabetta.

Leben in Zeitträumen.

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