Brasko und der Fünfuhrtee




Ich wollte meinen Fünfuhrtee einnehmen, als das Telefon klingelte.
„Brasko.“
„Hallo Cowboy“, sagte eine mir bekannte, weibliche Stimme.
„Hallo, du Luder.“
Es war Doro. Ich hatte mal was mit ihr. Das heißt, wir hatten immer wieder mal was. Wir verabredeten uns zu Gelegenheitsficks.
„Eine Freundin besucht mich gerade“, sagte Doro, „die ist genauso geil wie ich.“ Ich hörte ein Kichern im Hintergrund.
„Hast du Lust, Cowboy?“
„Ich wollte gerade meinen Fünfuhrtee einnehmen. Ohne den gehe ich nicht gern aus dem Haus.“

Fünf Minuten später hatte ich mich in Schale geschmissen.
Ein sonniger Herbsttag. Ich genoß die Taxifahrt. Doro wohnte im fünften Stock. Sie standen auf dem Balkon, als ich ausstieg.
Im Fahrstuhl übte ich mein Grinsen.
Die Wohnungstür stand offen. Es roch nach süßem Fleisch und Zigaretten.
Doro stand hinter mir.
„Ich hoffe, du hast fünf Minuten Zeit für uns“, sagte sie. Ihre Freundin saß auf der Wohnzimmercouch und rauchte. Ich grinste.
„Meine Freundin, Sunny. Sunny, das ist der Cowboy.“
Die Frau auf der Couch lächelte. Doro bedeutete mir, daß ich mich setzen solle. Auf dem Tisch standen eine Likörflasche und drei Gläser.
„Dein Fünfuhrtee“, sagte Doro und schenkte ein.
Ich schaute ihr tief in den Ausschnitt.

Wir waren dabei. Fünfmal hatte sie nachgeschenkt. Nach jedem Glas legten wir ein Kleidungsstück ab. Sunny hatte prächtige Formen.
Ich kam mir vor wie in einem Film. Ein Marionettenspieler führte uns an unsichtbaren Fäden von Stellung zu Stellung. Er verstand
sein Handwerk. Couch und Tisch spielten mit. Alles schien leicht.
Der Rausch war wie ein Wind, der alle Zellen des Körpers bewegte. Ich hörte unser wonniges Stöhnen nicht. Ich hörte die Zeit. Sie fickte mit uns.
Doro saß auf meinem Gesicht, und ich leckte ihren Nektar, während Sunny auf meinem Schwanz ritt. Ich sah nicht, was über mir abging. Doro und Sunny küssten sich in den siebten Himmel.
Ich dachte an die Ziffer Fünf. Ich dachte an Sunnys wundervollen Arsch.
Meine Hände streichelten vier Knospen. Und die Knospe der Zeit. Die Gespielinnen verwandelten sich in Goblins. Ich selbst war der Teufel.
Ich weiß nicht, wie viel Zeit verging.
Mir kam es fünfmal.
Längst war es dunkel. Unsere nackten Körper lagen beieinander. Das Mondlicht küsste sie zart auf die Rundungen. Das Streiflicht der Stadt warf im Raum gespenstische Schatten.
Ich fühlte mich sauwohl zwischen ihnen.

„Hey, Cowboy, wache auf!“ Doro rüttelte an meiner Schulter,
„hast den Likör wohl nicht vertragen?“
„Was?“
„Ich hatte mir mehr von dir versprochen, Cowboy – und nicht, daß du nach fünf Minuten bereits schlapp machst.“
„Wo ist Sunny?“
„Sunny? Mein Gott, Cowboy, du träumst wohl immer noch?! Ich mache dir mal einen Tee, daß du zu dir kommst.“
„Wie spät haben wir denn?“ fragte ich.
„Fünf Uhr.“







24.10.2004

Lange-Weile - 13.04.2011 22:53

...ne heiße Nummer

...die der Brasko sich erträumt und diese schon um Fünfuhr. Was wird die Nacht dann noch bringen ? Und wenn dann Tisch und Bett noch mitspielen, geht die Sex-Party richtig los ;-)).

Gelegenheitsficks - ein Wort. dass mit allen Geschmacksrichtugen auf meiner Zunge liegt
süss
sauer
salzig
scharf
bitter

Wären alle diese Geschmacksrichtungen in einem Essen klug untergemischt, wäre es ein vollmundiges Mahl ;-)

Erlebt hab ich diese eher einseitig
entweder süß oder versalzen oder oder ..vielleicht auch zwei in einem wie z.B.
erst Süß und dann bitter
oder
erst Schwarf und dann Sauer ;-))

Ich denke, bei Bruske war alles erst scharf und danach bitter im Nachgeschmack. ;-) ;-)

Gruß LaWe


bonanzaMARGOT - 14.04.2011 07:05

hi lawe, bei brasko schwingt immer eine große portion (selbst)ironie mit.
welcher mannn träumt nicht mal davon, von zwei frauen beglückt zu werden, bzw. diese zu beglücken?

tja, und brasko hatte wohl bereits einen zu viel im tee, wie man so schön sagt.

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