Der Peitschenmann
Der Peitschenmann kennt keine Gnade
Tag für Tag für Tag
Er treibt dich durch das Leben
Von Ort zu Ort
Durch Täler und über Berge
Jeden Morgen ins Büro
Oder sonst eine
Tretmühle
Der Peitschenmann steht immer hinter dir
Du spürst sein Grinsen im Rücken
„Mach`s dir doch nicht so schwer“, sagt er
„Du wirst mich nicht los
Niemals
Nie!“
Und ich höre mich fluchen
Und lachen
Wie irre
Höre das Zischen der Peitsche
„Vorwärts!“
Immer vorwärts
Tag für Tag für Tag
bonanzaMARGOT - 05.12.2017 05:58
im beruflichen wie im privaten kontext mag ich ihn eher nicht... weder durch mich selbst noch durch andere wie z.b. eltern oder vorgesetzte.
der peitschenmann ist in unserer leistungsgesellschaft systemimmanent. mir macht er angst. ich fühle mich von ihm ständig drangsaliert und in meiner freiheit als person eingeschränkt.
über den mehr oder weniger konkreten peitschenmann im alltag hinaus geht es mir im gedicht um das stetige vergehen der zeit (tag für tag für tag). wir werden von unsichtbarer hand durchs leben getrieben, ins alter bis hin zum tod. auch dahinter sehe ich einen peitschenmann...