Ohnmacht
Und nun,
da wir wissen, dass sich die Erde um die Sonne dreht,
aber es andersherum empfinden?
Da wir eine Menge wissen, was wir nicht empfinden.
Alles mögliche,
und wenn es nur die Tatsache des Todes ist.
Es geht mir ab.
Eine Million Jahre lebe ich, und weiß nicht warum.
Für was?
Kein Schulwissen half mir.
Es war immer Herbst.
Das Herz ist der Wendepunkt,
von hier zu da,
von der Vergangenheit in die Zukunft.
Das Herz.
Darum lebe ich.
Ich muss mir das Leben selbst erklären.
Meine Nase läuft
heute.
Meine Nase weint.
Denn ich will nicht weinen.
Und nun,
da wir wissen, dass wir eigentlich nichts wissen,
was machen wir mit unseren Gefühlen?
Oder sind wir bereits Zombies?
Der Irrgarten der Existenz ist ein Horror, und wir flüchten
in leblose Ausreden.
Oder in hirnrissige Ideologien und Religionen.
Was mehr oder weniger dasselbe
ist.
Ich frage mich:
für was?
Ich sehe keinen Sinn.
Verstand und Herz sind Geschwister.
Sie sind ungleiche Geschwister.
Ich versuchte, zwischen ihnen Frieden herzustellen,
denn das bin ich.
„Das ist alles nicht so einfach“, sagte meine Mutter,
und ich verstand sie, aber ich
konnte ihr nicht helfen.
Ich kann niemandem helfen,
weder den Bewohnern des Altenheims
noch meinen Eltern, noch
meiner Liebe
oder mir selbst.
„Ich liebe dich“, sagte ich.
Aber sie erwartete wohl mehr als nur
Worte.
bonanzaMARGOT - 03.11.2012 16:03
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