Melodien
Die Zeit holt mich mit Melodien ein.
Ich stehe auf der Brücke eines Raumschiffs in ferner Zukunft.
Die Zukunft ist aus Wachs.
Und die Vergangenheit aus Wasser.
Der Arzt sagt, dass ich noch vier bis sechs Monate zu leben habe.
Das Tageslicht schreit.
Und ich bete.
Als Ungläubiger.
Wenn wir als Kinder Verstecken spielten, - wie lange schlossen wir die Augen?
Zählten.
Eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben, acht, neun, zehn ...
Bevor wir auf die Suche nach den anderen gingen.
Ich liebte das Leben, mehr als mir bewusst war.
Ich schließe wieder die Augen und zähle.
Will nie aufhören.
Nie zu zählen aufhören.
Und traue mich nicht mehr, die Augen zu öffnen.
Ich stehe auf der Brücke eines Raumschiffs in ferner Zukunft.
Alles ist vorbei.
Alles wurde gefunden.
Ich brauche nicht mehr ich zu sein.
Nur ein Roboter.
Endlich frei.
Noch höre ich die Melodien.
bonanzaMARGOT - 10.02.2013 14:19
Wehmut
Hoffnung schwingt irgendwie mit, nicht jeder will das Leben einfach so loslassen und für immer gehen.
Bleibt etwas? Vielleicht ja auch ein bisschen was von der eigenen Lebensmelodie die wir erzeugen konnten.
ich bin nicht auf der erde, um meinen mitmenschen zu gefallen. vielleicht lerne ich ein paar kennen, die mich annehmen, wie ich bin. aber größtenteils lebe ich unter menschen, die gar nicht zu mir passen.
es ist hart. aber es gibt keinen echten trost.
nur diese melodie, die eigene, und die muss nur einem selbst gefallen.