Davon, wie ich Frauen liebe
In meiner Kindheit
erklomm ich die Wipfel der Bäume und
zeriss mir manche Hose
dabei fühlte ich mich wie ein
Eroberer
doch der Zauberwind
der durch das Blattgewebe fuhr
betörte mich
und machte mich demütig
ich war geborgen, wie ich da
auf der Astgabel
saß
Niemals fühle ich mich heute
als Eroberer, wenn sich eine Frau
mir hingibt
ich klingele nicht an ihren Türen
mit einem Blumenstrauß hinter dem
Rücken
ich schmeichele ihnen nicht
mit Pralinen
niemals erstürme ich ihre Festungen
doch wird mir nicht selten
das Tor geöffnet
Wahr ist, daß ich vor ihren Mauern
meine Lieder singe
ich denke dabei an den Zauberwind
ich denke an meine Liebe zu den Bäumen
Manche Stämme sind zu hoch, daß ich
sie erklimmen kann
andere zu glatt
manches Geäst ist zu morsch, daß
ich mich darin halten kann
sehr oft stürzte ich ab
und mein Herz brach
trotzdem bleibe ich das Kind in der Liebe
rappele mich vom Boden auf
und wandere weiter
durch den Garten der Sinnlichkeit
und Verführung
bonanzaMARGOT - 18.06.2007 13:32