Zuhause
Als ich zurückkam, war das Haus leer
Außer den Wänden erinnerte nichts
an mein Leben
Die Worte hallten wider
Von der Gegenwart zur Gegenwart zur
Gegenwart
Der Putz war eine Kraterlandschaft
Tuchfetzen hingen in den Fensteröffnungen
So saß ich an die Wand gelehnt
mein Gesicht im Schatten
viele Stunden
ohne das Leben vor der Türe zu hören
bis mich eine dünne Staubschicht bedeckte
graue Haare, graue Augenwimpern
graue, nackte Zehen
Ich ließ mein Wasser gehen
und starrte auf die Lache zwischen meinen
Beinen
wie sie vor sich hinschrumpfte
Das Haus hatte kein Dach, so dass mich der
Regen wusch
Ich wünschte, ich wäre naß von meinen
Tränen
Wie lange war es schon dunkel?
Die Dunkelheit war ein großer Trost
07.06.2003 00:28
bonanzaMARGOT - 15.07.2007 13:40
Lieben Gruss