Unter der Sonne
Am Tisch neben mir sitzt das
Unternehmen Familie
ein Baby an der Brust der Mutter
ein werdendes trägt sie bereits wieder
unter dem Herz
und der Vater füttert seinen kleinen
Sohn mit Speiseeis
Eine starke Gemeinschaft
ich bewundere ihren Lebensmut
wie tausende Generationen vor ihnen
Pioniere des Lebens
fraktal den Kreislauf von Geburt und
Sterben fortsetzend
ob hungerleidend
oder auf der Flucht
in Lagern eingepfercht
und ermordet
in Bombennächten um ihr Leben bangend
von Pest und Cholera dahingerafft
das Unternehmen Familie hielt stand
Das rotblonde Haar der stolzen Mutter
am Nebentisch leuchtet
wie ein Feuer
wie ein Strahlenkranz
sie säugt ihr Baby, und die Menschen
freuen sich darüber
Ich sitze am Bogengang des alten
Rathauses
und blinzele auf die Szene des Cafés
friedlich und beschaulich
das Familienglück
Ich bin nur ein halber Mensch, will mir
scheinen
ich fühle mich seltsam ausgegrenzt
verdammt zu einem Leben am Rande
ewig schauend - nicht wissend
Aber die Sonne
mit ihrem gütigen Strahlenlächeln nimmt
mich in ihre warmen Arme und flüstert:
Baby, an dir ist alles dran ...
bonanzaMARGOT - 21.07.2007 13:55
Meral (Gast) - 21.07.2007 22:13
Ich las es nochmals und nochmals.
Sehr sehr schön geschrieben.
Man kann nicht viel sagen.
Lieben Gruss.
Sehr sehr schön geschrieben.
Man kann nicht viel sagen.
Lieben Gruss.
bonanzaMARGOT - 22.07.2007 11:23
meral,
ich habe ein zwiespältiges verhältnis zur "familie". in diesem gedicht wollte ich ihr ein kleines denkmal setzen.
gruß
bon.
gruß
bon.
Im Zeichen der Sonne
amaretta