Auf ein Glas Bier mit Gott
Die Stadt ist ein brüllendes Tier
und der Bahnhof sein Schlund
Wolkenkratzer ragen wie Reißzähne in den Himmel
ich gliedere mich ein in den Strom
ich tauche ein in den Blutkreislauf der Metropole
anonym unter Millionen, die an mir vorbei hasten
Geschäften nachgehen
wir alle sind Futter des Geldes
mit Wunschträumen aus Plastik und Blech
wir huldigen dem Mammon
und trinken mit Gott ein Glas Bier
einsam und stumpf
gelenkt von den Puppenspielern, die in den oberen Etagen
der Türme sitzen
angepasst an eine Idiotie
fressen wir unsere Seele auf
bis wir nur noch wandelnde Schatten sind
Hybridwesen in einer Maschinenwelt
Sklaven einer riesigen Konsumblase
ich irre durch die Großstadt wie durch ein Labyrinth
fremd unter Fremden
ich löse mich auf und fließe mit
begreife die Welt nicht
den Himmel über der Stadt
begreife nicht die Flut der Eindrücke
setze mich auf eine Holzbank an einem Marktstand
und trinke ein Bier
Kinder springen vor einem Hasenkäfig auf und ab
ich mache Fotos
auf denen nichts zu sehen sein wird
nicht das, was ich sehe
Gott sitzt neben mir, und ich stoße mit ihm an
Wir brauchen uns nichts sagen
bonanzaMARGOT - 27.09.2013 14:22