Zwei Zentimeter
die Sonne zauberte mir Strahlenkränze um die Augen
meine Hände sehen aus wie ein schuppiger Fisch
die Haut ist alt und braun wie bei meinen
Alten im Heim
ich dachte, ich hätte abgenommen, aber die alten Hosen
passen mir immer noch nicht
es fehlen noch zwei Zentimeter
ich dachte, ich hätte mindestens 10 Pfund verloren auf der Fahrt
wahrscheinlich trank ich zuviel Bier
im Spiegel sehe ich wie eine Mumie aus
und die Haare darauf
schlohweiß
meine Augen sprechen
sie hetzen mir regelrecht entgegen
damit ich aufschreibe, was ich empfinde
was ich alles auf meiner Fahrt spürte
erlitt
aber was kann ich sagen?
am liebsten würde ich alle Tränen hervorzaubern, die ich
auf der Fahrt unterdrückte
sie kommen schon
(09.07.08)
bonanzaMARGOT - 09.07.2008 20:21
neben
liebe grüße.
danke lymielle
es gibt nun texte, die ich einfach aus einem anlass heraus herunterschreibe, und die ich ungern grossartig überarbeite. ziemlich viele meiner prosagedichte schreibe ich derart "impulsiv".
ich finde deine eindrücke spannend, sogar schmeichelnd. magerer wäre ich gern von meiner fahrradreise zurückgekehrt, aber ich machte wohl zu viele bierpausen.
wieso war für dich der titel einladend?
wofür standen die zwei zentimeter in deiner vorstellung?
gruss
bon.
eben
und ich würde mich freuen, wenn du dich dazu gesellen würdest:
http://papierflieger.siteboard.org/
liebe grüße.
danke für link und angebot, lymielle,
der titel eines gedichts ... ich wollte mich da nicht festlegen - ein gedicht, je nach länge, muss nicht spannend sein. es sollte mindestens einen gewissen lesegenuss bieten - und wird damit definitiv zur geschmacksfrage.
ich kann den leser mit dem titel reizen, ich kann ihn neugierig machen, oder ich gebe ihm bereits eine ahnung ...
es gibt gedichte, die ich schreibe, nachdem ich den titel schon weiss; und es gibt gedichte, denen ich einen titel erst im nachhinein nach mehrmaligem lesen mehr oder weniger intuitiv verleihe.
alles ist möglich, und alles ist gut, womit ich als autor zufrieden bin.
manchmal mute ich dem leser auch einiges zu.
aber so ist das leben.
und die dichterei.
gruss
bon.