Mensch




Warum vergessen wir so oft die Schönheit der Welt?
Warum erstellen wir sie uns künstlich?
Wozu gestalten wir die Natur zu Gärten?
Wozu schmücken wir uns mit Edelmetallen, teurer Kleidung, schicken Autos?
Wir bauen Häuser in den Himmel, fliegen schneller als die Vögel,
rasen auf Schienen und Beton über die Erde.
Wir überqueren die Meere über und unter dem Wasser, atombetrieben.
Warum vergessen wir so oft die Schönheit der Welt, wie sie ganz ohne
Mensch und Menschheit, ganz ohne Technik und ohne Plan ist?
Warum wollen wir die Natur besiegen?
Wozu?
Wozu unser Streben nach "Größer-Höher-Weiter"?
Wir sagen, wir lieben die Bäume, die Pflanzen, die Flüsse; wir sagen,
wir lieben das Meer und die Berge.
Wir sind selbst Geschöpfe unter Mitgeschöpfen, leben auf derselben Erde,
drehen uns um dieselbe Sonne.
Warum zerstören wir indes die Natur?
Warum zerstören wir uns selbst?
Wozu das alles?
Wozu noch der Glaube an Gott in einer gottlosen Welt?
Wir sind nicht Gott, noch haben wir wirklich Macht über die Natur.
Wir sind ungezogene Kinder ...
Warum?
Warum verloren wir den Halt?
Wozu das ewige Drumherumgerede?
Wozu noch streiten?
Wir sind einsam.
Wir wurden von der Welt vergessen, weil wir die Welt vergaßen,
die Schönheit der Welt.



Juli 08

Sun-ray - 26.07.2008 17:13

mächtig große schublade, in die alles reinpasst,
was sich an schuldzuweisung finden lässt.

bonanzaMARGOT - 26.07.2008 17:24

hi sun-ray,

tut mir leid, wenn dir es zu pathetisch erscheint. aber genauso sehe ich es.
die schublade kann gar nicht groß genug sein angesichts des kleinkarierten denkens vieler menschen.
ich wollte nicht oberlehrerhaft auftreten. aber natürlich bin ich ein moralist. ich sage nicht, dass ich im besitz der weisheit bin; aber ich mache mir ziemlich viele gedanken um alles - und vor allem fühle ich, dass etwas mit dem menschen absolut nicht stimmt hinsichtlich des umgangs mit sich und seiner umwelt.
einige andere menschen machen sich ähnliche gedanken wie ich.

mit schuldzuweisungen hat das überhaupt nichts zu tun.
eine kritik bedeutet nicht, dass man denjenigen, den man kritisiert, eine schuld zuschreibt.
eine kritik soll im besten falle eine anregung zum nachdenken sein.
davon abgesehen waren meine zeilen noch nicht mal explizit als kritik-gedicht gedacht - eher eine art mahnung ... an uns menschen.

bon.
Daniel (Invalid) (Gast) - 26.07.2008 20:56

Und das beste: Kein bisschen Hinterfotzig.
bonanzaMARGOT - 27.07.2008 06:29

daniel,

du bist wohl auch ein schlauberger(?)
Elisabetta1 - 29.07.2008 17:31

warum ? wozu ?

weil wir - damit meine ich mal dich und mich - weil wir, nicht die macht dazu haben, etwas zu aendern. weil wir, gegen die uebergrossen lobbys ( die mit geld alles auf der welt bestimmen )
keine chance haben und......
......weil ich fuer meinen teil, diesbezueglich laengst resigniert habe. man (ich) wird zum eogisten erzogen und ein ausscheren aus dieser konsum-wegwerf-gesellschaft bringt lediglich der eigenen person nachteile , in form von unbequemlichkeit , teilweise diskriminierung usw. usw.
es waere viel zu idealistisch, anzunehmen, dass eine einzelne person nur *irgendeine* veraenderung bewirken koenne. leider!

bonanzaMARGOT - 29.07.2008 17:40

elisabetta 1,

wozu?
weil ich glaube, dass die wahrheit ein größeres gut ist als aller wohlstand.
selbst wenn ich die welt nicht verändern kann - mein gott - aber wenigstens dürfen wir doch in unserer gesellschaft unsere meinung offen äußern. ich frage mich dann schon, warum das nicht mehr machen.
auch ich resignierte als twen relativ schnell mit meinen idealen.
niemals werde ich die menschen und die welt verbessern können.
wenigstens jedoch kann ich sagen, was ich fühle und denke.
nein, meinen idealismus beerdige ich nie.
warum nenne ich mich mensch?

bon.
bonanzaMARGOT - 29.07.2008 18:06

auf den punkt gebracht

geht es mir nur um die meinungsfreiheit.
selbstverständlich und zum großen teil gezwungenerweise füge ich mich den doktrinen, die mir die materialistische und kapitalistische welt auferlegt. die regierungen werden in europa demokratisch gewählt. die demokratie ist nicht perfekt, aber sie ist im zusammenhang mit einer freiheitlichen verfassung ziemlich das beste, was menschen bisher hatten, um diese vielen artgenossen unter einen hut zu bringen.
wir sollten diese errungenschaft nicht verspielen. sie gilt nicht nur für große maßstäbe. die grundrechte gelten für alle lebensbereiche.

bon.
momoseven - 30.07.2008 12:00

Hallo,

bin hier zufällig reingeschneit, bin noch ziemlich neu im Blog, lese gerne bei Dir rein. Vor vielen Jahren hab ich mal einen Spruch aufgelesen, der mir immer wieder weitergehofen hat:
Wer immer auf das Böse blickt, wird von ihm eingeholt.
Die Schönheit eines Herbstes wird uns retten.
Ich für mich habe das so interpretiert, und in den vielen Jahren praktiziert, dass, wenn ich selbst in meinen dunkelsten Stunden noch die Schönheit eines Baumes, eines Himmels, eines Lächelns erkennen kann, noch nicht alles verloren ist, obwohl ich in dieser Welt auch oft das Gefühl habe, das eine grosse Mehrheit diese Schönheit gar nicht mehr wahrnehmen kann.
Ich hoffe, das tröstet Dich ein bisschen und hilft Dir, zynische Reaktionen nicht so an Dich ranzulassen. Ich glaube, die Welt braucht Menschen wie Dich, damit sie nicht alles vergisst.Und ich glaube auch, dass ein einzelner Mensch sehr wohl viel verändern kann, und sei es nur ein bisschen Freundlichkeit, die man anderen Menschen entgegenbringt, selbst, wenn man nicht einer Meinung mit ihnen ist.

bonanzaMARGOT - 30.07.2008 12:07

hallo momoseven,

danke für deine besonnenen worte.
Elisabetta1 - 30.07.2008 14:26

mein gott, das ist daneben gegangen....

ich wollte dich keineswegs in deiner vorstellung oder deiner meinungsaeusserung kritisieren, so war das wirklich nicht gemeint. es ist nur MEINE sicht der dinge , MEINE resignation, MEINE enttaeuschung wenn man so will, dass wir, als einzelne personen , eben nichts bewerkstelligen koennen und ausgeliefert sind.
ich habe jahrelang fuer alles moegliche gekaempft ( nicht fuer mich persoenlich, sondern fuer das allgemeinwohl) , zeitungen mobilisiert, aemter angeschrieben und versucht , im rahmen meiner moeglichkeiten, ein bisschen gerechtigkeit zu erwirken. ergebnis : macro-erfolge, die
den wirklichen aufwand an zeit und energie niemals gerechtfertigt haben. aber der versuch war da.
jedem bleibt es unbenommen, an das zu glauben, was er fuer richtig haelt - ich sehe es auch bei den religionen so.
ich hoffe, dass du mir nicht nachtragend bist.
liebe gruesse elisabetta1

bonanzaMARGOT - 30.07.2008 17:56

elisabetta1,

ich habe gar keinen grund, dir in irgendeiner weise böse zu sein. ich finde es normal und wichtig, dass man über seine ansichten diskutiert. da sollte man nicht jedes wort auf die goldwaage legen müssen.

ich kann nicht behaupten, dass ich mich aktiv für eine bessere welt engagiere, jemals engagierte. mehr als worte habe ich in dieser hinsicht kaum drauf. die will ich allerdings weiterhin verlieren dürfen ...

zu oft fühle ich mich fremd in dieser welt - damit meine ich die materialistische ausrichtung - wogegen sich mein gedicht richtete.

lieben gruß
bon.

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