Aus die Maus
Die Zeit steckt dich locker in
die Tasche.
Die Sonne zeigt sie an,
die Sonne, die Urmutter.
Und ich trage lila Hosen und drehe
mich vorm Spiegel,
derweil ein Stück von Iggy Pop läuft.
Die Erde dreht sich dem frühen
Nachmittag entgegen in
Walldorf, Westdeutschland.
Es gibt ein paar Quadratkilometer, die
ich kenne,
meine sogenannte Heimat.
Ist gleich Zwei, und Armin nimmt immer noch nicht ab.
Uschi schläft mit ihrem Kater nebenan, und ich
besorge mir den für
morgen.
Ist verdammt ruhig, ein Samstagnachmittag,
Mittag ...
Guten Tag, Alter!
Wenn ich eine Frau wäre,
ich würde verzweifeln - allein wegen der Action
mit der Hose beim Pinkeln.
Ich muss alle Ritt lang pinkeln, wenn ich Bier
trinke.
Teufelteufel ...
Gerade so viel Gefühl haben, wie man braucht
in einer schematisierten, rationalen Welt.
Oh, ich werde ständig unterbrochen; du
gehst mir heute nicht aus dem Kopf,
Alter.
Uschi bestellt sich eine Pizza mit Krabben und Kapern.
An so einem Samstagnachmittag werde ich richtig
melancholisch.
Ich weiß nicht, was ich anfangen soll.
Könnte mir viel ersparen, wenn ich diese
zersetzenden Gedanken
nicht hätte.
Ausstrahlung mit Fahne.
Alkoholfahne, bitte.
Antiheld, Antimoral.
Ist ja erst Oktober.
Der Weihnachtskaktus blüht früh,
sage ich zu Uschi, die auf der Terrasse eine Zigarette
raucht mit was
Reingedrehtem.
Baba Bababa Babababababa
Lösche das Licht, zeige mit dem Finger ins
Universum.
Kralle dich in die Erde, bis die
Fingernägel brechen.
Schluck es,
und putz deine Sonnenbrille.
Vergesse nicht, sie ins Etui zurück zu legen.
Werde nur laut, wenn du dich hinters
Steuer setzt.
Und noch was:
Ficke, was das Zeug hält.
Es könnte dein letzter sein.
(1993)
bonanzaMARGOT - 22.11.2008 15:35