Gestrandet
allein der Glaube fehlt mir
beim lieben Gott
beim Lotto und beim
Sozialismus
wenn Glaube wirklich Berge versetzt
habe ich schlechte Karten
ich glaube noch nicht mal an die Liebe
doch diesen Glauben kann ich mir von allen
noch am Besten einreden
so dass ich manchmal unsicher werde
mit meinem Skeptizismus
es kann unheimlich schön sein
zu glauben
an einen Himmel
an ein Leben nach dem Tod
an das Paradies
und die große Liebe
an Jesus und die Erlösung
ich glaube an nichts und bin trotzdem nicht
nihil
mein Geist ist eine homöopathische Apotheke
der Glaube wird in verschwindend kleinen Dosen
appliziert
darüber steht der Glaube, an nichts zu glauben
oder anders ausgedrückt:
weniger ist mehr
also, wenn es Gott gibt, dann hat er mich mit
Blindheit geschlagen
und als Blinder sehe ich die Welt anders
ich sehe, was niemand sehen will
ich sehe monströse Affen in Limousinen
ich sehe Dino Saurier in Nadelstreifenanzügen
die auf Regierungsbänken sitzen
oder in Banken und Versicherungen
ich sehe Schweinepriester, die Autokonzerne managen
ich sehe den Bürger, wie er bereitwillig
die Scheiße frisst, die ihm kredenzt wird
ich sehe die Kriege als irrationale Ausbrüche
unterdrückter Gefühle
ich sehe, wie die Toten weiterleben
es ist nicht weniger beschissen in ihrer Welt
warum sollten sich die Toten auch so sehr von den Lebenden unterscheiden?
mein Glaube ist eine Frage
eine einzige, simple Frage
Warum das alles?
(26.08.09)
bonanzaMARGOT - 26.08.2009 13:31
Die Verdammten
Es gibt Menschen, die sind dazu verdammt, als Tote weiter zu leben und davon gibt es mehr als genug. Sie haben als Individuum schon aufgeben, bevor ihre Persönlichkeit sich entfalten konnte. Sie leben in einer Welt der Heuchelei.
Und es gibt Menschen, die dazu verdammt sind, die Welt zu sehen, wie sie ist und das ist wie das Erwachen von Neo in "Matrix"
Wer die Welt nicht ohne die Matrix ertragen kann, wechselt auf die andere Seite der Verdammten.
Gruß LaWe
danke für deine antwort, lawe.