Gedanken eines Zugeschneiten
Schneeflocken tanzen gen Boden
Ich überlege mir, wie es wäre, Schnee zu weinen
Bis meine Füße begraben sind
Die Flocken tanzen wie ein Mückenmeer in der Luft
Wie wäre es, im Schnee zu liegen und sich zudecken zu lassen
Bis zuletzt nur noch Nase und Augen heraus schauen?
Bis von mir nichts mehr zu sehen ist
...
Woraufhin ich den irren Gedanken habe, dass ein
Besoffener genau dort pinkelt, wo ich unter dem Schnee
Liege
Sein warmer Urinstrahl mein Gesicht freilegt
“Hi”, sage ich, “wurde aber auch Zeit!”
“Hick!”
Meint der Betrunkene und torkelt davon
In sein eigenes Schicksal
Wahrscheinlich werde ich ihn nie wieder sehen
Inzwischen taut der Nordpol ab
Und ich habe das dumpfe Gefühl, dass auch die Liebe
In der Welt abtaut
Die Eisbären fangen an zu schwitzen
Bis Knut Bundeskanzler wird
Endlich
Mal jemand, der den Klimawandel ernst nimmt
Denke ich
Obama schläft derweil mit mir unter der Schneedecke
Er hat bereits den Friedensnobelpreis
Und Frau Merkel macht sich ständig an mir zu schaffen
Aber ich hindere sie daran, mir einen zu blasen
Ehrlich, Macht macht nicht in jedem Fall sexy!
So langsam wünsche ich mir den Betrunkenen zurück
Der auf mich pisste
(13.01.2010)
…
bonanzaMARGOT - 13.01.2010 15:18