Ich stelle mir die Weltseele vor als große Haut
Auf der ich denke und schreibe
Taten eingraviere
Einritze
Aber meine Seele ist nur ein Garten
Neben Milliarden Gärten
Die große Haut umspannt die Welt
Einfach alles
Die Geburtsorte und die Friedhöfe
Ich stehe oft am Zaun meines Gartens
Schaue hinüber zu den Nachbarn
Um zu überlegen, was uns trennt
Und was uns vereint
Es ist die Freiheit
Warum alles Eins ist und sich doch in
Unzähligen Gesichtern verliert
Die Menschen verhalten sich wie ein Hauttumor
Sie akzeptieren nicht die gegebenen Grenzen
Weder erkennen sie, dass ihre Seelen
Vom selben Stoff sind
Bösartig in ihrem Wahn
Und Ehrgeiz
Zerstören die Menschen sich und ihre Umwelt

Die Seele ist krank
Sie ist krank am Menschen
Meine Seele leidet
Sie blutet
An dem Unvermögen, etwas ändern zu können
Und sehen zu müssen
Kein Gott kann trösten
Aus keiner Liebe
Entstehen bessere Menschen
Das Universum hat so viele Augen wie Sterne
Wir dürfen unter ihren Blicken
Träumen
Das dürfen wir
Aber zu welchem Preis?

Wir verletzen uns selbst, wir ritzen unsere
Haut
Es ist ein Fluch
Die Menschheit als Person gedacht
Ist ein Borderliner
Um zu empfinden, muss der Mensch verletzen
Sich selbst
Seine Mitmenschen
Sich selbst
Und er empfindet immer weniger
Weniger
Die Haut wird hart
Sie juckt
Sie wird hässlich

Wir hassen uns





(09.02.2010)