Der Tag, an dem ich das Lieben vergaß




Warum hat die Liebe keine Macht?
lediglich in den Schmonzetten gibt`s ein Happyend
Warum sind Liebe und Tragik Geschwister
wie das Lachen- und das Tränenmeer?
Warum sind die Sterne unendlich fern?
mein Ich getrennt
vom Rest der Welt?
Warum wiegt mein Herz so schwer?
ich wünschte, ich wäre weder hier
noch dort - im Tod
... der Ort meiner Wahl wäre das Nirgends
weiter weg als alle Sterne
näher bei mir als das "Ich"
Warum gibt die Liebe kein Licht?
wo doch alles voller Licht ist -



(28.04.2010)

SehnsuchtistmeineFarbe - 29.04.2010 12:51

hat sie doch,

aber nicht jeder folgt ausschließlich dem herzen, und manchmal ist es vielleicht auch besser so, oder? warum es manchmal kein happy end gibt? weil etwas nicht zusammenpasst - z.b. bedürfnisse. die sterne sind nur so fern, weil mensch so klein ist. sonst könnte er sie greifen. du bist nicht getrennt von der welt, - es fühlt sich nur manchmal so an. so schwer ist doch ein herz gar nicht. die liebe gibt licht, wenn sie liebe ist.

just my 2 cents

bonanzaMARGOT - 29.04.2010 14:00

just my 2 cents? woher kommt dieser ausspruch?

wenn die liebe wirklich macht hätte, wäre es auf unserer welt, unter uns menschen, schöner und wärmer und liebevoller.
die liebe zeigt lediglich ein kurzes aufblitzen - gleich einer sternschnuppe. natürlich klammern wir uns daran, so gut es geht.
dadraußen wartet die welt mit allem anderem als liebe auf uns.
mit etwas glück wursteln wir uns ohne größere blessuren so durch.
das happy end ist der tod. aber wer stirbt schon gern, nachdem er vom lebensvirus infiziert ist? darum hängen wir in unseren himmel geigen und malen die scheiße hellblau an. die angst nagt an unseren seelen wie ein gift, das tag für tag feindosiert in uns einfließt.
letzlich bleibt nur das "ich", und auch das kann zerfallen wie ein puzzle, wenn wir z.b. demenzkrank werden.
die liebe ist lediglich ein affentanz, eine alibiveranstaltung, eine einbildung, an welche wir uns aus schwäche und angst klammern.
SehnsuchtistmeineFarbe - 30.04.2010 21:02

http://www.pluspedia.de/index.php/Just_my_two_cents

nun ja, das schrieb ich ja oben. dass nicht alle der liebe [und dem herzen] folgen, sondern [häufig-er] dem kopf...
nein, liebe ist kein kurzes aufblitzen..., das erinnert mich von der beschreibung her eher an ein verliebt-sein. liebe ist eine innere haltung, mit der man sich in der welt bewegt, etwas aktives, lebendiges...
du klingst desillusioniert, und ein stück weit, kann ich das gut verstehen. doch der liebe ist das ja sowas von egal^^. sie bleibt einfach, was sie ist. :-)
natürlich gibt es auch anderes...
welche angst meinst du in dem zusammenhang? die vor dem tod?
es gibt theorien, die besagen, dass es das "ego" gar nicht gibt. interessant, nicht?

lg ins wochenende dir,
s.
bonanzaMARGOT - 01.05.2010 17:25

subjektiv kann ich deine haltung zur liebe verstehen, sehnsucht.
aber es ist nunmal nicht von der hand zu weisen, dass das handeln der menschen mehr von anderen gefühlen und haltungen bestimmt wird als von der liebe. wie ich es sagte, müsste die welt anders, d.h. wesentlich besser aussehen, wenn die liebe eine solche macht hätte, wie du ihr zugedenkst.
ich bin nicht desillusioniert, ich bin ja selbst ein sentimentaler bursche und von dem ganzen liebesschmonsens immer wieder tief bewegt.
nur glaube ich nicht, dass wir allein mittels der liebe zu besseren menschen im sinne von gerechtigkeit und menschlichkeit werden können. da bedarf es als kraft den verstand, der uns im sinne der aufklärung sagt, warum eine gerechtere und menschlichere welt wirklich für uns alle von vorteil ist, warum sich verbrechen, krieg und ungerechtigkeit nicht lohnen. allein an das menschliche gewissen und sein herz zu appellieren, zeitigte noch nie den gewünschten erfolg.
bonanzaMARGOT - 01.05.2010 17:28

ps

was für theorien meinst du, wo es kein ego gibt?
sehnsuchtistmeinefarbe (Gast) - 03.05.2010 14:57

nur ganz kurz,

da ich auf dem sprung bin.

ich weiß nicht mehr, wo ich darüber las, wo, ich davon hörte, (über die theorie, dass es kein ego gibt). aber ich habe mal gegoogelt und eine kleine geschichte dazu gefunden.

http://www.findyournose.com/osho-zitate/104-bodhidharma-entlarvt-das-ego
bonanzaMARGOT - 03.05.2010 19:42

die geschichte läßt mich schmunzeln.

wenn ich über das ego nachdenke, fällt mir immer wieder das "theseus-schiff" ein. http://de.wikipedia.org/wiki/Schiff_des_Theseus

ich halte das rätsel um das ego und die identität (auch einer sache) als eines der spannendsten.
Ambrosia - 02.05.2010 10:24

"Warum gibt die Liebe kein Licht? wo doch alles voller Licht ist"

Was, wenn "Liebe" und "Licht" ein und dasselbe ist? ;-)

bonanzaMARGOT - 02.05.2010 15:57

hallo ambrosia,

freut mich, dass du dich dazu meldest.

ich meine in dem gedicht, dass in der welt alle von liebe reden, aber davon nicht viel zu sehen ist. ich unterstreiche damit die machtlosigkeit der liebe. sie zeitigt keine ergebnisse. sie ist wie eine 500 watt birne, die nicht hell macht.
"... wo doch alles voller licht ist", ist ironisch (aber auch traurig) - liebe als schimäre ...
"warum gibt die liebe kein licht?" frage ich in dem gedicht ernsthaft.
man kann sich das licht natürlich einbilden. nehmen wir nur mal die ganzen religiös erleuchteten ..., welche augenscheinlich wirklich ein licht von weit weit her sehen - jedenfalls nicht das realtitätsbezogene, irdische.

ja, viele setzen liebe mit licht gleich ...


dir noch einen schönen sonntag.
bon.
Ambrosia - 03.05.2010 18:04

Hallo bon,

ja; doch wie kommt es, dass es auf der Welt so viel "Lieblosigkeit" gibt? Ist der Mensch (noch) nicht fähig, wahrhaft zu lieben? Was denkst du?
Lichtvolle Grüße, Ambrosia :-)
bonanzaMARGOT - 03.05.2010 19:31

der mensch gibt anderen kräften immer wieder mehr macht als der liebe. da sind mißtrauen, angst, geltungssucht, narzissmus, materialismus, rücksichtslosigkeit, ignoranz ...; zu viele negative kräfte stehen dem positiven ansinnen des menschen nach gerechtigkeit, menschlichkeit und liebe entgegen. viele religionen und ideologien haben ihre wurzeln in der idee der liebe im besten sinne, aber man sieht ja, was der mensch über die jahrhunderte daraus machte: diktaturen, demagogie, krieg ...
die negativen kräfte unterwandern das gute. der teufel muss sich nicht besonders anstrengen. leider. das böse ist wie eine seuche in der welt. und es liegt im wesen der liebe, dass sie nicht aufdringlich und nicht aggressiv ist - sie muss aus einer tiefen erkenntnis wachsen. sie braucht zeit und reife. ich weiß nicht, ob der mensch noch zeit genug auf der erde hat, damit liebe und licht die schatten verdrängen. ich glaube nicht ..., dass wir diese neue bewusstseinsstufe erreichen werden. einige wenige menschen leben und lebten es uns vor. große vorbilder sind das, aber sie stehen allein.
Ambrosia - 05.05.2010 09:40

"ich glaube nicht ..., dass wir diese neue bewusstseinsstufe erreichen werden."

Ja bon, zumindest nicht in absehbarer Zeit. ;-(
bonanzaMARGOT - 05.05.2010 09:53

ich glaube sogar, dass wir da in den letzten jahrzehnten schon mal weiter waren.
Ambrosia - 06.05.2010 17:32

hm.. ja, schon möglich.

Doch vielleicht muss der Mensch durch all diese Erfahrungen, die auch Rückschritte beinhalten, gehen, um irgendwann in der Zukunft eine höhere Bewusstseinstufe zu erlangen?

Tagore: "Der Strom der Wahrheit fließt durch Kanäle von Irrtümern."
bonanzaMARGOT - 06.05.2010 18:16

die menschheit machte geistig zum teil große fortschritte in den letzten jahrhunderten. damit meine ich vorallem das zeitalter der aufklärung, welches ich noch lange nicht als abgeschlossen erachte. auch die wissenschaften und die zur verfügung stehende technik explodierten geradezu in den letzten zweihundert jahren. noch nie wusste der mensch so viel wie heute und kann derart unbehindert global agieren.
leider gibt es nach wie vor die machtinteressen von staaten, religionen und ideologischen gruppen. hinzu kommt die weltübergreifende krake des kapitalismus, welche überall hineingreift und genau genommen heute die beherrschende macht auf dem globus ist - aber nicht mit menschlischem antlitz ..., sondern mit der fratze von gier, herrschsucht und arroganz.
die vernunft ist ebenso unterminiert von diesen negativen kräften wie die liebe.

(tagore - muss ich dann mal googeln.)
irrtümer wären ja früher oder später aus dem weg zu räumen, aber ich sehe beim menschen eine schwäche, die viel wesentlicher und damit schwerer wiegt als ein einfacher irrtum.
Ambrosia - 07.05.2010 10:12

"irrtümer wären ja früher oder später aus dem weg zu räumen, aber ..."

Ich sehe es nicht so hoffnungslos. Den negativen Kräften stehen immer auch positive Kräfte gegenüber... Und auch (oder gerade) aus schweren Irrtümern kann man lernen.
Schau'n mer mal... ;-)
bonanzaMARGOT - 07.05.2010 11:03

ja, positive teil- oder zwischenerfolge wird es immer geben, die ermutigen und hoffnung machen.
ich sehe aber, wie gesagt, zu viele faktoren im wesen des menschen einer über generationen hinweg bleibenden einsicht bzw. einem neuen bewusstsein relativ diametral entgegenstehend.
wir werden sicher (zu unseren lebzeiten) noch viel erleben, was der mensch auf der welt an scheiße baut, ambrosia, aber bestimmt nicht seine globale läuterung auf werte wie gerechtigkeit, toleranz, demut und menschlichkeit.
Ambrosia - 07.05.2010 18:42

Ja, bon, die Hoffnung auf eine "globale Läuterung" noch zu unseren Lebzeiten hab ich auch aufgegeben.
bonanzaMARGOT - 08.05.2010 09:44

ein paar jahre dürfen wir ja noch zugucken und kommentieren.

alles gute erstmal für dein wochenende.
Ambrosia - 08.05.2010 10:00

:-))

... und vielleicht geschieht ja doch noch ein Wunder.. ;-))

Ein wunderbares Wochenende für dich. :-)

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