Koffer
oder: ich weiß nicht, wie es ohne Gedichte wäre
Ich entrümpele meine Bude von
CDs, Schallplatten und Büchern,
Geschirr und
Klamotten
und hoffe, dass damit auch eine Entschlackung
meines Geistes
einhergeht
Essen kann man rauskotzen
oder abführen
aber Gedanken hängen viel subtiler fest
ebenso Gefühle
man muss warten, bis sie einem ausgehen
wie Haare
oder bis man sie wie alte Haut ab-
rubbeln kann
trotzdem fühle ich kurzfristig eine
Erleichterung, wenn ich
mich von Büchern trenne, die ich
sowieso nicht mehr lese
CDs wegwerfe, die mir nie
wirklich gefielen
und Langspielplatten, die
inzwischen unabspielbar sind
es gibt noch eine Menge auszumisten
dabei bin ich alles
andere als ein Messie
manchmal träume ich davon, mein Leben
würde in einen Koffer passen
den ich überall hin mitnehmen könnte
zu gehen, wohin ich will
zu bleiben, wo es mir gefällt
Träume sind Schäume
heute erleichterte ich mich real von
einigen Kilo Krempel
die Regale waren zugeparkt
von Medienleichen
nun gibt es wieder ein paar Lücken
die Leichen im Kopf
werde ich nicht so schnell los
diese ganzen Mumien vergangener Lieben
der Müll meiner exzessiven
Trinkerjahre
nicht zu vergessen die unselige Schulzeit
die in nächtlichen Träumen immer wieder
zombiegleich auftaucht
und meine Eltern, die ich zwar in der Besenkammer
verstaute
doch da drücken sie schwer auf
mein
Gewissen
Die seelische Entrümpelung ist eine
Lebensaufgabe
viele Menschen versuchen es über die
Religion
oder sie halten sich krampfhaft am Materiellen
und der
Geldbörse
einige machen sich einen Cocktail
aus allem
sie schummeln sich durchs Leben
mehr oder weniger
gedankenlos
man kann sich die Zeit mit allerlei
Kümmernissen vertreiben
fremd gesteuert
lebendig tot
fertig
mit der Welt, weil nie in der Welt angekommen
...
Womöglich ist das Schreiben von Gedichten
ein Versuch
meiner Seele
etwas leichter zu werden
Ich weiß nicht, wie es ohne Gedichte wäre.
(24.08.2010)
Ich entrümpele meine Bude von
CDs, Schallplatten und Büchern,
Geschirr und
Klamotten
und hoffe, dass damit auch eine Entschlackung
meines Geistes
einhergeht
Essen kann man rauskotzen
oder abführen
aber Gedanken hängen viel subtiler fest
ebenso Gefühle
man muss warten, bis sie einem ausgehen
wie Haare
oder bis man sie wie alte Haut ab-
rubbeln kann
trotzdem fühle ich kurzfristig eine
Erleichterung, wenn ich
mich von Büchern trenne, die ich
sowieso nicht mehr lese
CDs wegwerfe, die mir nie
wirklich gefielen
und Langspielplatten, die
inzwischen unabspielbar sind
es gibt noch eine Menge auszumisten
dabei bin ich alles
andere als ein Messie
manchmal träume ich davon, mein Leben
würde in einen Koffer passen
den ich überall hin mitnehmen könnte
zu gehen, wohin ich will
zu bleiben, wo es mir gefällt
Träume sind Schäume
heute erleichterte ich mich real von
einigen Kilo Krempel
die Regale waren zugeparkt
von Medienleichen
nun gibt es wieder ein paar Lücken
die Leichen im Kopf
werde ich nicht so schnell los
diese ganzen Mumien vergangener Lieben
der Müll meiner exzessiven
Trinkerjahre
nicht zu vergessen die unselige Schulzeit
die in nächtlichen Träumen immer wieder
zombiegleich auftaucht
und meine Eltern, die ich zwar in der Besenkammer
verstaute
doch da drücken sie schwer auf
mein
Gewissen
Die seelische Entrümpelung ist eine
Lebensaufgabe
viele Menschen versuchen es über die
Religion
oder sie halten sich krampfhaft am Materiellen
und der
Geldbörse
einige machen sich einen Cocktail
aus allem
sie schummeln sich durchs Leben
mehr oder weniger
gedankenlos
man kann sich die Zeit mit allerlei
Kümmernissen vertreiben
fremd gesteuert
lebendig tot
fertig
mit der Welt, weil nie in der Welt angekommen
...
Womöglich ist das Schreiben von Gedichten
ein Versuch
meiner Seele
etwas leichter zu werden
Ich weiß nicht, wie es ohne Gedichte wäre.
(24.08.2010)
bonanzaMARGOT - 24.08.2010 15:37
Thiara - 24.08.2010 16:12
Ach Du Schande.. Jetzt hast Du mich echt zum Heulen gebracht... :-( Du sprichst mir dermaßen aus der Seele, das ist echt fast unfaßbar...
bonanzaMARGOT - 24.08.2010 16:25
hey ..., das ist schön ...
Anja-Pia - 25.08.2010 10:35
Entrümpeln ist das Feng Shui des kleinen Mannes. ;-)
bonanzaMARGOT - 25.08.2010 11:36
feng shui des kleinen mannes? wo hast du denn das her?
Anja-Pia - 25.08.2010 11:43
Das ist von mir. Dafür dürfen die kleinen Männer auch über 2 m sein.
bonanzaMARGOT - 25.08.2010 11:57
dann kannst du mir sicher den gedanken dahinter erklären?
(mein bruder ist ein 2 meter mann. ich begnügte mich mit 20 cm weniger.)
(mein bruder ist ein 2 meter mann. ich begnügte mich mit 20 cm weniger.)
Anja-Pia - 25.08.2010 12:06
der kleine Mann und seine Bedeutung:
http://www.redensarten-index.de/suche.php?suchbegriff=der+kleine+Mann&bool=relevanz&suchspalte[]=rart_ou
http://www.redensarten-index.de/suche.php?suchbegriff=der+kleine+Mann&bool=relevanz&suchspalte[]=rart_ou
bonanzaMARGOT - 25.08.2010 12:14
ich weiß sehr wohl, was man unter "der kleine mann" versteht.
reiche menschen haben ein ausmisten und ein feng shui doch unter umständen viel nötiger als "der kleine mann", der sowieso nicht viel hat.
drum verstehe ich deinen spruch nicht - auch nicht in bezug auf mein gedicht.
reiche menschen haben ein ausmisten und ein feng shui doch unter umständen viel nötiger als "der kleine mann", der sowieso nicht viel hat.
drum verstehe ich deinen spruch nicht - auch nicht in bezug auf mein gedicht.
Anja-Pia - 25.08.2010 18:30
Im Grunde habe ich Dir nur beigepflichtet. (Entrümpeln fördert die Leichtigkeit des Seins.)
bonanzaMARGOT - 25.08.2010 18:37
und das gilt nur für "den kleinen mann"?
Anja-Pia - 25.08.2010 18:39
Der "große Mann" lässt entrümpeln.
bonanzaMARGOT - 25.08.2010 18:46
irgenwie passt das alles nicht zusammen - findest du nicht?
ich meine rein vom sinngehalt. es kann sein, dass "große männer" etwas anderes unter entrümpelung verstehen - z.b. das entlassen von angestellten oder das führen eines krieges.
oder das hinrichten von politischen gegnern. oder das enthaupten ihrer frauen - siehe heinrich der VIII..
okay. leichtigkeit des seins klingt auf alle fälle schon mal gut.
ich meine rein vom sinngehalt. es kann sein, dass "große männer" etwas anderes unter entrümpelung verstehen - z.b. das entlassen von angestellten oder das führen eines krieges.
oder das hinrichten von politischen gegnern. oder das enthaupten ihrer frauen - siehe heinrich der VIII..
okay. leichtigkeit des seins klingt auf alle fälle schon mal gut.
Anja-Pia - 25.08.2010 19:10
OK, dann haben wir also auch das besprochen.