Die Liebe im Winter
Winzige Schneeflocken tanzen
ich muss die Augen anstrengen, um sie zu sehen
in der winterlichen Einfalt
des Tages
Der Himmel ist eine milchige Neondecke
Auf dem Grund meiner Seele
liegen viele Wracks
halb bedeckt vom Schlick der Zeit
Schwebeteilchen tanzen vor meinem geistigen Auge
In der Tiefe leben die Lieben fort
wie Geisterstädte
Namen werden zu Musik
Ich ließ nie gerne los
noch heute
wenn ich aus dem Fenster blicke
- tauche ich hinab in die Vergangenheit
schwebe, tanze hinab
zu ihnen
(07.02.2012)
bonanzaMARGOT - 07.02.2012 13:47
lost.in.thought - 07.02.2012 15:09
tut das Tauchen weh im Herzen?
bonanzaMARGOT - 07.02.2012 15:26
das tut weh. es ist aber kein brennender schmerz - sondern hat eher was melancholisch-schwermütiges.
Lange-Weile - 07.02.2012 16:03
Wo ist sie ??
Hallo Bo.,
deine Worte treffen den Punkt - mitten ins Herz. Ich glaube, einen Tauchgang dieser Art hab ich bisher nicht unternommen. Vielleicht, weil mir nicht - oder noch nicht - danach ist, oder weil es mir schwer fällt, in die Tiefen der liebenden Seele hinab zuschauen. Vielleicht finde ich auch nix, nicht mal Schwebeteilchen oder aber, es ist da unten so dicht und undurchsichtig, dass ich gar nichts mehr sehen kann.
Schon oft habe ich mich gefragt, ob zwischen den Wranks am Grund der Seele auch meine Liebe des Lebens liegt oder ob ich sie bisher noch nicht traf.
Wer weiß das schon.
LG LaWe
bonanzaMARGOT - 07.02.2012 18:15
Ich erlebte dich nicht als Mensch, der nicht "taucht". Aber ich sah einen Menschen, der seiner Ängste nicht immer bewusst ist, und dann zu sonderlichen Reaktionen neigt.
Wie gesagt: nur meine Erfahrung. Ich selbst kriege nicht immer die Kurve, wenn Altlasten auftauchen.
Einige Lieben meines Lebens liegen als Wracks auf dem Grund meiner Seele. Jede hatte ihre Berechtigung, aber leider versank auch jede.
Nun fühle ich mich inzwischen beinahe wie ein Pirat, bei dem das Schiffeversenken zum Geschäft gehört - obwohl ich es doch nicht will!
Wie gesagt: nur meine Erfahrung. Ich selbst kriege nicht immer die Kurve, wenn Altlasten auftauchen.
Einige Lieben meines Lebens liegen als Wracks auf dem Grund meiner Seele. Jede hatte ihre Berechtigung, aber leider versank auch jede.
Nun fühle ich mich inzwischen beinahe wie ein Pirat, bei dem das Schiffeversenken zum Geschäft gehört - obwohl ich es doch nicht will!
fata morgana - 07.02.2012 23:02
der vergleich, mit dem versenken der schiffe, bringt mich zum schmunzeln, auch wegen meiner eigenen wracks...
doch im gegensatz zu den von dir genannten piraten, versenken wir doch die schiffe (meist) nicht absichtlich, sondern sie werden aus den verschiedensten gründen 'seeuntauglich' und beginnen dann, langsam zu sinken.
aber ich kenne das gefühl, welches du beschreibst - und das 'hinabtauchen' kann manchmal trotz allem schmerz auch angenehm sein...
doch im gegensatz zu den von dir genannten piraten, versenken wir doch die schiffe (meist) nicht absichtlich, sondern sie werden aus den verschiedensten gründen 'seeuntauglich' und beginnen dann, langsam zu sinken.
aber ich kenne das gefühl, welches du beschreibst - und das 'hinabtauchen' kann manchmal trotz allem schmerz auch angenehm sein...
bonanzaMARGOT - 08.02.2012 10:24
hi fata morgana
stimmt, der vergleich mit den piraten hinkt.
aber nicht selten mündet die liebe in eine art beziehungskampf, der dann zum untergang führt.
manchmal läuft das schiff auch einfach auf ein riff, weil man schlecht steuerte.
und es gibt fälle, da taugen mannschaft und material schlichtweg nicht.
am grund liegen dann die wracks, und man trauert ihnen mal mehr und mal weniger nach. über manche ärgert man sich, weil man bedauert, was passierte.
andere interessieren einen kaum noch - sie sind fast völlig in vergessenheit geraten.
es gibt sogar welche, die würde man gerne bergen, weil ein schatz mit ihnen unterging, oder weil sie selbst der schatz sind ... in unseren träumen, sehnsüchten und hoffnungen.
vielleicht irren manche als geisterschiffe über die ozeane?
aber nicht selten mündet die liebe in eine art beziehungskampf, der dann zum untergang führt.
manchmal läuft das schiff auch einfach auf ein riff, weil man schlecht steuerte.
und es gibt fälle, da taugen mannschaft und material schlichtweg nicht.
am grund liegen dann die wracks, und man trauert ihnen mal mehr und mal weniger nach. über manche ärgert man sich, weil man bedauert, was passierte.
andere interessieren einen kaum noch - sie sind fast völlig in vergessenheit geraten.
es gibt sogar welche, die würde man gerne bergen, weil ein schatz mit ihnen unterging, oder weil sie selbst der schatz sind ... in unseren träumen, sehnsüchten und hoffnungen.
vielleicht irren manche als geisterschiffe über die ozeane?