Vom unaufschiebbaren Aufschieben




Das Leben, wenn ich es von außen betrachte, ist eine Komödie
wenn ich es am eigenen Leib erfahre
eine Tragödie.
Mir bleibt das Lachen im Halse stecken.
Den Zahnarzttermin kann ich hinausschieben
ebenso das Telefonat mit den Eltern.
Doch Leben und Sterben
sind unaufschiebbar.
Ich versuche mich mittels Tagträumerei zu retten
schreibe Gedichte, um das Gefäß meiner
Lebenszeit aufzufüllen.
Ich bekritzele den Spiegel, bis mein Spiegelbild
zugeschrieben ist.
Danach lege ich mich ins Bett
und die Schwerkraft verteilt sich wohltuend.
Alles wird in meinem Blick
bedeutend und gleichzeitig bedeutungslos
das Leben gefriert zum Augenblick
sich ewig fortsetzend.
Man sagt, des Schlafes Bruder, sei der Tod
ich suche die unendliche Ruhe
den Tod des Todes.




(10.11.2010)

Freni (Gast) - 10.11.2010 15:19

deine texte

sind momentan nichts für depressive menschen. waren sie aber glaub' sowieso noch nie. mir gefallen sie so oder so.
hab' ich dir schon gesagt, dass ich den ganzen tag so ein gefühl hab', als ob ich heute noch was schönes erlebe ;-)

bonanzaMARGOT - 10.11.2010 15:52

man muss schon ein gewisses faible für schwermut und morbide gedanken haben. dabei wirke ich im realen leben nicht wie ... ein gruftie. die menschen, welche mich von meinen gedichten her kennen, sind erstaunt, wenn sie in mein offenes und (meist) freundliches gesicht schauen.

hoffentlich erfüllt sich dein gefühl!

danke für deine antwort auf das gedicht.
lube - 14.11.2010 09:44

das beweist nur, dass in dir eine tiefe sehnsucht schlummert....

bonanzaMARGOT - 14.11.2010 15:35

sehnsucht

das dürfte auf so ziemlich alle menschen zutreffen, lube.
evelyne w. - 21.11.2010 23:25

auch dieses

gefällt mir gut.
aber ich neige ja bekanntermaßen nicht zur depression.
also kann ich da so richtig drinnen schwelgen. sozusagen in melancholie und düsterkeit baden ...

alles liebe!

bonanzaMARGOT - 22.11.2010 13:47

danke

regelrecht depressiv bin ich nicht - nur ein wenig schwermütig in meinen gedanken über das leben.

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