gedanken aus dem sessel (1)





(life is a ladder to nowhere)

die gesellschaft ist offen
nur manche menschen sind zu

bärbel streckte die zunge weit heraus
und ich notierte etwas auf ihr
dann verlangte ich, sie solle sie erneut
herausstrecken, um nachzulesen
was drauf steht

es ängstigt mich, dass 2 fremde augen
ein fremder geist
„meins“ lesen können

ich kann ja nur alleine sein, weil mir
das „allein-sein“ gehört
als ausgleich zu meinem job

diese menschen um mich herum
gehören die wirklich zu mir
zu meiner welt?

sie sind da

als ich mit dem fahrrad in die stadt
hinunterrollte, war das
für mich kaum zu glauben

schlafwandlerisch erledigte ich alles
den supermarkt, das bier für
zwischendurch
der tritt in die pedale
die zwanglose konversation

ich tauchte in das becken
schwamm meine runden
und diese vertrautheit
diese ewige vertrautheit
spüre ich wie ein brandzeichen
das „außen“ verschafft mir keine
kühlung, und das „innen“
wird mehr und mehr zu meinem
raum
dann wünsche ich mir, für
einen menschen wieder aufzutauchen
aufzutauen
ach!
in wirklichkeit bin ich doch ein
kristall, in dem es gewittert

ich wünsche mir eine frau für
einen schönen traum

menschen, die mich an meine
vergangenheit erinnern
aber keine rolle mehr in meinem
leben spielen
sind lästig

die liebe ist der schönste selbstbetrug
und darum die höllischste schmach
wenn sie auffliegt

du hast in dingen des lebens
keine ahnung
heißt: du glaubst zu wissen
und: weißt nicht viel
nicht viel
wirklich nicht viel
dubbel di du dub
bub di du
du glaubst zu wissen
und: weißt nicht
viel
nicht viel
wirklich nicht viel
dubbel di du dub
bub di du

auch die hoffnung ist selbstbetrug
aber du verlierst sie nie
die hoffnung ist wie dein
knochengerüst
du spürst davon erst richtig
wenn es bricht

jedes wissen müsste in jedem
lebensalter neu vermittelt werden
in jedem alter erscheint es unter
einem anderen licht
darum ist manches wissen in
manchem alter witzlos
diese erkenntnis hält sich bis
zum tode

denke daran: ein stein liegt
auf dem anderen
auch wenn dir manche steine
nutzlos erscheinen
du kennst das ganze gebäude
(noch) nicht

(ist die flasche alle, dann rutsche in
die falle)

warum soll ich angst haben vor etwas
das ich nicht aufhalten kann?

ich würde es nicht grübeln nennen
es ist ein offenbaren des lebens
stück für stück
minute zu minute – quälend langsam
ich stelle mir vor, dass am schluß
das große verstummen steht

die ganze welt lebt in einem einzigen
lichtstrahl
das wäre dann alles, was es gibt

das einzig existente ist das
flüchtige „jetzt“
am morgen strecke ich meine glieder
„jetzt“
und die momente häufen sich zum
berg des gestrigen
ich strecke mich auf dem gipfel
der zukunft entgegen
die zeit ist ein feuer, das
mich langsam verbrennt
schon zu lebzeiten kokele ich
wie ein brikett vor mich hin

was ist zeit?
ob ich noch ein halbes leben vor mir
habe
oder 6 monate ...
heißt zeit
einfach verbleibende zeit(?)





(1999)

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