Wuträume
Wo ist die Wut hin?
Wo die Wuträume?
Wo das Herz, das uns den Weg wies
als wir uns verliebten
als wir gegen die Eltern aufstanden?
Als wir gegen die Schule rebellierten?
Das Letzte, was ich darüber weiß, versank
im Alkoholrausch
das Letzte wurde hinuntergeschluckt
auf einer Wildwasserfahrt durch die Kneipen
bevor ich überhaupt erwachsen werden konnte
schließlich nicht wurde
bis heute
weil ich mich nie über mich hinaus
dem Leben stellen musste
Ich lag im Leben herum
wie an einem Strand
in den Kneipen
am Großstadtstrand
Dreißig Jahre verflogen so unter
Kokospalmen und auf Hängematten
... Straßenlaternen, unter denen
ich betrunken
aufwachte
Dreißig Jahre im Rausch
und die ganze Welt mit im Rausch
oder seht ihr das anders?
Wo steht die Menschheit?
Sind wir kurz vorm Ertrinken
oder sind wir schon ertrunken?
Ich dachte lange, ich wäre depressiv
weil ich solche Gedanken
habe
Nein
ich wollte nur ein Mensch sein
ich wollte verstehen, was das heißt
Mensch Sein
Nur gab es darauf nie eine befriedigende Antwort
nicht von den Eltern, die mich
zeugten
nicht von den Lehrern
die mich schlau machen wollten
nicht von den Politikern
logisch, von denen am wenigsten
nicht von Philosophen
die sich doch nur selbst beweihräuchern
nicht von Wissenschaftlern
deren Erkenntnisse sich in Zahlen auflösen
nicht von Heiligen
die vom Erdboden abhoben und den Menschen
nur den Kopf verdrehen
... und dann die vielen Scheinheiligen
darunter
und Besserwisser
Ich nahm mir vor, selbst auf die Suche zu gehen
Tausend Bücher las ich
Mit tausend Menschen redete ich
nicht nur an den Theken der Bars
Ich redete mit ihnen von Mensch zu Mensch
um dem näherzukommen
was ich so dringend wissen wollte
Ich hörte tausend Schallplatten
und tanzte wie ein Derwisch zu der Musik
Ich sah die Menschen im Altenheim sterben
sah den Tod vor mir wie eine Blume
auf einer Wiese
einsam
skurril entstellt, weit weg von allem
was wir denken und fühlen
oder sagen können
Dies ist noch nicht das Ende meiner Reise
auf meinen Tränen und Wuträumen
will ich weiter reisen
... wohin sie mich auch führen werden
bonanzaMARGOT - 31.07.2012 15:23
Mut
Aufzugeben.... wäre das Ende und vor dem steht man öfter als man es denkt..
Daher machen Deine Zeilen Mut...
jede aufrichtige träne erzeugt ein lachen.
Lachen
Ganz untypisch für mich, hatte ich genau das verloren und genau dies weckte ich auch auf.
Ich mag mein eigenes Lachen.... vermisste es und stellte fest... ich muss es wieder suchen gehen.
Wußte zuvor nicht, dass man es tatsächlich vermisst, wußte aber auch nicht, dass man er tatäschlich verlieren kann und dies nicht nur für einen Augenblick.