Sonntagsgedicht




da saß ich vor meiner Flasche Wein
Gedichte fangen meist schlecht an
ganz im Gegenteil zum Leben
wenn die Mutter nicht gerade Alkoholikerin
und Kettenraucherin ist
wer ist schon gerne bereits in der Plazenta
konserviert und geräuchert?
scheiße ist halt, daß ich mich an die schönsten
Stunden meines Lebens gar nicht erinnern
kann
als mein Erinnerungsvermögen langsam einsetzte
befand ich mich bereits mitten
im Leben und damit auch
in einem komplexen
Abhängigkeitsgeflecht
damit fingen die Komplexe an
natürlich
das muß doch niemand leugnen
die Angst kommt langsam zu dir wie ein
niedliches Kriechtier
aber sie wächst mit dir mit
und sie wächst auch noch, wenn du bereits
ausgewachsen bist

den Portugieser muß ich mir öfter besorgen
er ist trocken und fruchtig
im Vormittagsfernsehen läuft ein Klassiker:
die Sendung mit der Maus
fast fühle ich mich wieder geborgen und behütet
wie an den glücklichen Tagen meiner Kindheit
aber ich sehe dunkle Zeiten am Horizont
langsam emporkommen
ich sehe absterbende Herzen
ich sehe Millionen Gesichter hinter einer Eiswand
die Menschen chassen sich gegenseitig
sie kämpfen um ihr Überleben
in Bitterfeld
wie in Louisville
wer das Geld hat, baut um sich Mauern in den Himmel
die Nebenwirkungen des Materialismus
bedachte niemand
alles Schreien und Fluchen nützt nicht mehr
die meisten Kinder werden sterben, bevor sie eine
Erinnerung erhalten
die Engelmacher und Totengräber
werden
überfordert
sein

Gedichte fangen meistens schlecht an
und dieses endet auch schlecht
der Dichter widmet es allen Menschen auf der Erde
vor allem den machthungrigen
die Angst kann kein Mensch essen noch trinken
nur hören
aber taub sind die meisten schon sehr lange
auf beiden Ohren
wahrscheinlich
begann
es
mit einem Kuß
zu den Worten des Verrats war es nur ein kleiner Schritt
...
alles wird gut, sagt die Mutter
damals glaubte ich ihr



LJD (Gast) - 08.04.2007 11:05

Aha!

Der Dichter trinkt am Vormittag Rotwein und schaut die Sendung mit der Maus und hat Sehnsucht nach dem Uterus. Es zieht sich ein völlig ungeklärtes Problem durch die Zeilen: Mutter.

Lasse

bonanzaMARGOT - 08.04.2007 11:30

richtig. die mutter werden wir nicht los. bzw. die sehnsucht nach der mutter - zurück in ihren schoß, zurück in die warme höhle ...
leider kann ich mich nicht mehr genau erinnern.
schreibnetz - 08.04.2007 12:10

Und schon erübrigt sich die (a.a.O.) von Ihnen gestellte Frage, ob nun Sub-Foren eingerichtet werden sollen von ganz alleine. Dies hier ist sowohl ein Chat-Room als auch ein Forum. Es muß also nichts Neues erfunden werden!

°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°
Lars Jane Dahn
Hier im Hause unter:
http://schreibnetz.twoday.net/
°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°
Rückfrage:

Besitzen Sie ein ansprechendes Pseudonym, oder soll es bei dieser Albernheit (BonanzaMargot) bleiben?

Besitzen Sie eine eigene Domain (Endungen .de/.at/.ch ?

Bevor diese Fragen nicht geklärt sind, ist an eine vernünftige Vermarktung Ihrer Kunst nicht zu denken!

Bedenken Sie:

Auch in 2day sind Sie nicht sicher! Da kann es Ihnen gehen wie bei dieser imaginären Leselupe!
°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°
LJD

bonanzaMARGOT - 08.04.2007 12:36

kommunikation


ljd, das internet ist nicht mein zuhause, ich nutze es lediglich zur kommunikation. mein technischer verstand befindet sich in sachen internetnutzung auf dem stand eines dreijährigen. dieser blog wurde mir durch die hilfe einer bekannten ermöglicht. dafür bin ich ihr dankbar. mir ist klar, daß ich von dem anbieter "twoday.net" abhängig bin, da er mir seine dienstleistung in form dieser plattform gratis zur verfügung stellt.
leider bin ich nicht zu größerem fähig.

bonanzaMARGOT klingt albern, ich weiß, da ich aber einige jahre unter den nicks bonanza und margot in der leselupe unterwegs war, hat dieses logo noch wiedererkennungswert.
bei gelegenheit lasse ich mir was noch dämlicheres einfallen.

prosalyrik ist humbug. du sagtest doch "prosalyrik"? wenn schon, dann "prosagedichte". bitte ... sonst sage ich auch mal "aua!".

als ich vorhin dein "schreibnetz" besuchte, war ich erstmal verwirrt. dort gibt es einen wegweiser, um zum wesentlichen zu kommen.
wie du es sagst, hier braucht es keine subforen. man kann ganz einfach drauflos plaudern. das nennt sich "kommunikation", und darum bin ich u.a. hier.

bon.
schreibnetz - 08.04.2007 13:17

Geschätzter bon !

Das "Du" nehme ich gerne an! - Ich war also gerade im Anarcho-Forum. Und nun kapiere ich auch den Schreiber "bon"! So viele Gekränkte und so viele Kränkungen dort.

Das du internetistisch ein Neuling bist, das ist kein Problem, alles ist erlernbar. Es sollte aber ganz klar sein, warum ein Mensch irgend etwas macht. Ich für meinen Teil, ich will sehr berühmt werden mit meiner Literatur, um mir dann im Tessin einen sehr schönen Lebensabend gestalten zu können. Wenn es nach mir geht, dann kann der Abend schon im Mittag des Lebens beginnen.

Ich wünsch dir was. Es war sehr unterhaltsam dich kennen zu lernen. Ich schaue mal wieder vorbei!

Lasse (eine Tasse)
Hier im Hause unter:
http://schreibnetz.twoday.net/
°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°
P.S.: Bester Schutz für Urheberrechte ist: Eigene Domain sichern! Muss nicht unbedingt sofort benutzt werden. Mein SCHREIBNETZ.DE lag zwei Jahre im Eisfach! ljd

bonanzaMARGOT - 08.04.2007 13:37

viel glück


lasse, angenehm auch deine bekanntschaft gemacht zu haben. das "sie" als anrede benutze ich beim bäcker und im altenheim. hier ist es mir zu antiquiert.
wichtig bei all unserem bemühen ist, daß man sich nicht zu ernst nimmt. falls ich berühmt werden sollte, gebe ich dir gerne ein autogramm mit persönlicher widmung. für deine familie schreibe ich schon mal ein paar vor und lege sie ins eisfach.
so bin ich eben ...
immer sozial, immer liebenswert, immer vorausschauend.

gekränkt war ich damals auch, als mich zeder an die luft setzte. schließlich war ich der leselupe jahrelang treu ergeben und verlor sogar mein herz ... an ein paar mitglieder(innen). sowas verbindet.
nun will ich mich langsam emanzipieren. wie jederfrau weiß, ist das ein langer und steiniger weg.
die literarchie war mir auf dauer zu miefig. lieber ersticke ich in meinem eigenen gestank.

sieht heute nach obergeilem osterwetter aus.
mal gucken, was da los ist
- in der zombiewelt

bon.
libidopter - 09.04.2007 10:13

Irrsinnge Welt, aber nahezu perfekt, in der wir zu leben haben. Und deshalb ist das Gedicht von Dir immer noch nicht gut genug, um echt schlecht zu sein. (Das aber jetzt nur als kleinen Witz gemeint!)

bonanzaMARGOT - 09.04.2007 10:49

hallo libidopter!

perfekt sind lediglich die fassaden der welt. etwa so perfekt und trügerisch wie werbespots. an feiertagen wie ostern ganz besonders. das leben zieht den sonntagsanzug an und macht auf harmlos. ich hasse solche inszenierungen.
es wird deutlich, wie gefangen die menschen in ihren konventionen sind. ich empfinde das als sehr bedrückend.

na ja. die natur ist allerdings mal wieder ein "aufsteller" heute. es blüht an allen ecken und enden. eine perfekte osterwelt.

lieben gruß
bon.

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