der liebesreigen




wenn deine hand meinen schwanz massiert
und du mich dabei betrachtest
wie ich mich hingebe
zwischendurch öffne ich die augen
und wir lächeln in unsere von glück
beseelten gesichter
küssen uns
bitte höre nicht auf
ich klammere mich an dich
meine lenden heben sich
während du schneller und schneller
wichst
dich über ihn beugst
ich knete deine pobacken
du willst es sehen
wenn ich es nicht mehr halten kann
bis ich kurz und heftig zucke
mich krampfhaft an dir halte
langsam sinke ich zurück
um mich ist nacht
die spannung löst sich
du tauchst neben mir auf
und ich rieche meinen saft
unsere münder, nasen, wangen
liebkosen sich
deine haare fallen über mich wie ein zelt
so liegen wir nebeneinander
raum und zeit besiegt
unser atem strömt in die welt
die welt ist in uns

ich öffne eine flasche sekt, und wir
stoßen an
wir lachen und plaudern
necken uns
die dinge um uns tanzen
der liebesreigen
er ist noch nicht vorbei




20.08.2002 12:21 von margot

virago - 03.01.2008 19:14

Sehr erotisch.

Gefällt mir.
Wo ist diese Leichtigkeit hin, mit der du mich mal bezaubert hast, Prince Charming? Dabei kannte ich dich gar nie als margot. Ist davon gar nichts mehr übrig? Nur noch Schwermut? Schade.

Liebe Grüße
Mel/virago

bonanzaMARGOT - 03.01.2008 19:20

virago

ich bin heute wie damals derselbe. mit der leichtigkeit ist es nicht immer so leicht.
welcher kampf ist leicht?
die zeit vegeht. mit der zeit vergehe ich. ich verändere mich, ohne dass ich es will. mein wille ist eine schimäre. zwischendurch rette ich mich mit gedichten.
heute, gestern, morgen.

bon.
virago - 03.01.2008 19:24

Schon klar. Es war wohl eine ziemlich dumme Frage. Leichtigkeit lässt sich nicht erzwingen, sonst wäre sie genau das ja nicht mehr.

Mir gefielen eigentlich fast immer die Texte von dir am besten, die diese lebenssprühende Sinnlichkeit ausstrahlen. So wie dieser.
bonanzaMARGOT - 03.01.2008 21:44

rülps.
virago - 03.01.2008 21:52

Mahlzeit.
bonanzaMARGOT - 03.01.2008 22:21

jo mei.
Freni - 04.01.2008 10:15

ich finds

geil und wunderschön. Ich mag Leidenschaft.

Bis dann!

bonanzaMARGOT - 04.01.2008 12:37

hallo freni,

schön, dass dir der text gefällt. im "blauer salon" wurde er gerade von der mehrheit niedergemacht. sie sagen, er wäre zu banal und zu direkt.
es fasziniert mich immer wieder, wie vehement sich die geister an einem simplen text reiben können, bloß weil darin worte wie "schwanz" und "wichsen" vorkommen.

lieben gruß
bon.


http://www.blauersalon.net/literaturforum/viewtopic.php?t=7051&postdays=0&postorder=asc&start=0
virago - 04.01.2008 19:56

Blauer Salon

Puhh. Ich schaff's heut nicht mehr, mich da durchzubeißen, aber ... mal wieder typisch, würde ich sagen.
Erinnert mich an die Diskussion um dein Gedicht "18 Zentimeter" in der Leselupe. Manche sind halt einfach zu verklemmt für lockere Erotik.

bonanzaMARGOT - 05.01.2008 14:08

hallo virago,

es ist wie`s ist. zu gut erzogen, die menschen.
virago - 05.01.2008 14:21

Gut erzogen?

Ja, da dürftest du wohl recht haben. Mich hat eben erst (vorgestern) ein solcher wohlerzogener Mensch, einer von denen, die grundsätzlich nur mit drei Pünktchen sch...en, in meinem eigenen Forum fertiggemacht ;). (Übrigens ohne einen anderen Grund als den, dass er unter massiver Leseschwäche leidet und alles was er falsch gelesen hat als Beleidigung auffasst.)
bonanzaMARGOT - 05.01.2008 14:34

ich habe einen teil im gästeforum

von literarchie gelesen. mehr als ein schulterzucken fällt mir dazu jetzt nicht ein. wer zu moralisch ist, muß notwendigerweise unmoralisch werden, um seine prinzipien aufrecht zu erhalten.
Freni - 05.01.2008 11:37

interessante Diskussion

im blauen Salon.

Du schreibst, dass die Mehrheit im blauen Salon den Text nieder macht. Das finde ich nicht. Sie kritisieren halt nur gewisse Sachen. Damit musst du rechnen, wenn du Texte veröffentlichst. Mir gefällt wie du deinen Text verteidigst.

Verstehen kann den Liebesreigen meiner Meinung nach nur der- oder diejenige, die ihn so erleben, erfahren, genießen oder was auch immer.

Bis dann!
Freni

bonanzaMARGOT - 05.01.2008 14:12

freni,

kann sein, dass ich bereits etwas überempfindlich reagiere in diesem forum. ich muß obacht geben, dass ich keine paranoia gegenüber den salonmitgliedern aufbaue.
die meisten sind, glaube ich, total harmlos, etwa wie der cvjm.
manchmal aber scheint dieser missionierungseifer der zeugen jehovas durch, und das finde ich dann nicht mehr so lustig.
virago - 05.01.2008 14:03

So, jetzt

hab ich mir mal die fünf Seiten Kommentare im BS durchgelesen. Erwartbar, würde ich sagen - mein erster flüchtiger Eindruck hat sich bestätigt.
Ich finde allerdings, dass du - wie so oft - zu sehr aus der Defensive argumentierst. Du musst deinen Text ja eigentlich gar nicht verteidigen. Er ist gut. Manchen gefällt er nicht. So what? Außerdem argumentierst du auf einer zu persönlichen Ebene: Ihr seid verklemmt (auch wenn's stimmt, solltest du es ihnen nicht unter die Nase reiben, das nützt ihnen nichts zum Textverständnis); ihr kritisiert alle meine Texte, weil ihr mich nicht mögt (stimmt so glaub ich nicht, außerdem ist es unklug, auf eine so allgemeine Ebene zu gehen). Der Seitenhieb auf Mucki und scarlett war wirklich nicht die feine englische Art, aber das hast du eh selber schon gemerkt. Mit sowas macht man sich keine Freunde.

Aber jetzt mal was dazu, warum mir dein Gedicht gefällt und warum ich es erotisch finde:
Du fängst die Stimmung wunderbar ein und beschreibst in schlichten, klaren Worten deine Empfindungen bei einem entspannten, genussvollen Liebesakt. Ich find's nicht erotisierend; wer es als Pornografie liest (die ja aufgeilen soll) muss sich notgedrungen dabei langweilen, denn dazu eignet es sich nicht.
Besonders reizvoll ist für mich die Hingabe, die aus jeder Zeile des Textes spricht. Und vielleicht ist es gerade das, was manche deiner Leser so irritiert, sie gar auf den Gedanken bringt, es handle sich hier um einen homoerotischen Akt. Nicht überraschend eigentlich, dass eine Kommentatorin meint, mit ein paar Änderungen würde aus dem Lyr.Ich eine Frau. Der springende Punkt ist: Dieses "sich Hingeben" ist traditionell eben die Rolle der Frau beim Sex. Ich glaube gar, viele Männer können das gar nicht.

Ich fühle mich keineswegs als Voyeur, wenn ich das lese, sondern kann mich mit dem Lyr.Ich identifizieren (außer halt, dass ich mir einen männlichen Orgasmus nicht vorstellen kann), ebenso auch mit dem Lyr.Du. Obwohl's aus der Perspektive des Ich geschrieben ist, finde ich, dass es dir gut gelingt, auch die Lust der Partnerin darzustellen, die sie an diesem Akt empfindet. Es IST nämlich eine lustvolle Erfahrung, dem Partner beim Höhepunkt zuzuschauen. Wer das noch nicht erlebt hat, hat was versäumt :-). Und so wie du es darstellst möchte ich wetten, dass du es auch umgekehrt kennst. Man kann ja doch eigentlich immer nur eigene, selbst erlebte Gefühle schreibend darstellen.

Warum wohl einer Kommentatorin der Sekt sauer aufstößt ...? Vielleicht verträgt sie keinen.
Okay, vom literarischen Standpunkt her betrachtet sollte Lyr.Ich vielleicht besser eine Flasche Wein öffnen, das wäre wohl "seriöser", lach. Aber wenn der Autor nun mal gern Sekt trinkt ...

Nachsatz: Weißt du, welches Gedicht mir dabei ganz besonders in den Sinn kommt? 8 Uhr. Das hast du hier noch gar nicht stehen, oder? Könntest du auch mal einstellen. Hat zwar nichts mit Sex (oder Sekt) zu tun, aber es strahlt - für mich - genau dieselbe fröhliche, unbeschwerte Sinnlichkeit aus.

bonanzaMARGOT - 05.01.2008 14:25

virago,

danke für diesen ausführlichen und intelligenten kommentar zum gedicht und zu dem faden im blauen salon.

ich war gegenüber der vielen negativen einschätzungen tatsächlich verwirrt und verunsichert. kann sein, dass ich deswegen etwas zu unüberlegt und auch aus dem bauch heraus argumentierte. ich wollte einfach ein gegengewicht darstellen. das gedicht wurde meiner meinung nach zu unrecht derart schlecht beurteilt.
einige schnellschüsse kamen dabei raus. die salonmitglieder sagten aber auch nicht immer total überlegte sachen. es entwickelte sich zu einem wortgefecht, in welchem ich aus der defensive reagierte, weil in der minderheit. ich konnte mir nicht jeden einzeln vornehmen. so viel energie habe ich nicht.
zwischendurch machte ich es doch.

"8 uhr" - mal schauen. du kennst dich in meinen texten/gedichten besser aus als ich, virago. ich bin dir dankbar für deine erklärung, warum du "liebesreigen" gut findest. nicht umsonst verfassen die klappentexte und nachworte besser nicht die autoren selbst.

gruß
bon.
virago - 05.01.2008 14:57

Nichts von alledem

was in diesem Salonfaden gesagt wurde, erscheint mir besonders durchdacht. Du reagierst vermutlich wirklich überempfindlich (wie du Freni schriebst). Da ich selbst sehr stark dazu neige, verstehe ich das nur zu gut - aber ich weiß auch, dass man sich damit unweigerlich in eine schwache Position manövriert, aus der man dann oft nur sehr schwer wieder rauskommt. War ja nicht ohne Grund, dass ich das Forum verlassen habe. Nicht, weil ich beleidigt war, sondern weil ich einfach keine Lust mehr auf die ewigen Auseinandersetzungen hatte.

Schön, dass du meinen Kommentar gut findest. Meistens bin ich zu faul dazu, ausführlich zu kommentieren, aber wo ich mir nun schon mal selber Gedanken darüber gemacht hatte, warum mir dein Text so gut gefällt, während er andere scheinbar langweilt oder gar abstößt, dachte ich mir halt, dass ich dir das dann auch mitteilen kann.
bonanzaMARGOT - 05.01.2008 15:17

und das ist dir gelungen

vielleicht liest ihn ja jemand vom blauen salon. wenn ein autor sein gedicht verteidigt, klingt das, glaube ich, immer irgendwie verkrampft.

mucki und scarlett, obwohl es daneben war, nannte ich sie als beispiele für personen, die wahrscheinlich noch viel aufbrausender auf kritik reagieren als ich. mir kam es schon aus den ohren raus, dass man mir ständig unterstellte, ich könne mit kritik nicht umgehen. so ist es nicht. es tut zwar unter umständen weh, aber ich kann damit leben, bzw. ich kann das trennen.
beispiel: gestern sah ich einen bericht über kuhhändler in nordrheinwestfalen. die stritten wie die ochsen, wenn sie um den preis feilschten. man hätte denken können, sie gehen sich gleich an den kragen. aber nach dem letzten handschlag war alles wieder okay, und sie gingen zusammen ein bier trinken.
wenn meiner meinung nach ein gedicht von mir unter wert in einem forum gehandelt wird, bin ich wie einer dieser kuhhändler. ich setze solange nach, bis in meinen augen der preis halbwegs stimmt. ich kapituliere nicht so einfach.
und wenn sich die salonmitglieder auf den kopf stellen ... ich weiß, was meine "kuh" wert ist.

bon.
Freni - 06.01.2008 10:55

vielleicht noch

so viel. Die Leser aus dem blauen Salon zerlegen, zerstückeln den Liebesreigen, weil er ihnen möglicherweise abnormal erscheint. Deine Gedanken virago gefallen mir. Du läßt den Reigen als Ganzes stehen und deine Interpretation bringt es auf den Punkt.

Viele Grüße
Freni
bonanzaMARGOT - 06.01.2008 16:00

ganz schlicht:

das gedicht wird niedergemacht, weil man es als anstößig empfindet.
SehnsuchtistmeineFarbe - 02.11.2008 09:19

Hallo bon, möchte auch kurz bekunden, dass mir Dein Gedicht sehr gefällt. Habe mir auch die ganze Diskussion in dem Forum durchgelesen. Es ist vielleicht so, dass Worte wie "Schwanz" und "wichsen" auf manche auf eine Art "aggressiv" wirkt und sie deshalb zurück schrecken. Vielleicht auch, weil es zu "schmuddelig" auf sie wirkt? Ich weiß es nicht, jedenfalls darf alles so bleiben wie es ist in Deinem Gedicht. Weil es stimmig ist und genügend Raum für Phantasie lässt. Ich mag es sehr und finds sehr inspirierend. Ach, und lyrisch finde ich es auch.

bonanzaMARGOT - 02.11.2008 11:36

guten morgen sehnsuchtistmeinefarbe

es freut mich, dass du das gedicht gern gelesen hast. die auseinandersetzung darüber ist schon eine weile her. es ist halt erschreckend, wenn alle ins selbe horn blasen - da fühlt man sich in die ecke gedrängt.
gedichte sind eben großteils geschmackssache, die wortwahl sowieso. ich versuche meine gedichte immer so zu schreiben, dass sie sich mit meinen gefühlen halbwegs decken.
aber komisch ist es schon, dass die menschen es derart kontrovers beurteilen.

danke, dass du mir deinen eindruck mitgeteilt hast.

gruß
bon.

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